Kartoffeldiät: Klappt Abnehmen mit High-Carb?

  • Kartoffeln sind besonders bei Deutschen sehr beliebt. Sie enthalten viele wichtige Vitamine und Nährstoffe, sind extrem kalorienarm und sättigen über einen langen Zeitraum.
  • Bei einer strikten Kartoffeldiät werden über zwei bis vier Wochen nahezu ausschließlich Kartoffeln verzehrt. Um den Stoffwechsel zusätzlich anzukurbeln, können Sie die Knolle mit Eiweiß kombinieren.
  • Da es sich bei der Kartoffeldiät um eine Monodiät handelt, stellt sich nach einiger Zeit ein Nährstoffmangel ein. Daher ist diese Diätform allenfalls als kurzzeitige Entschlackungskur geeignet.

Kartoffeln landen bei vielen Deutschen fast täglich auf dem Speiseplan. Dass die Knolle so beliebt ist, liegt daran, dass Sie besonders viele Vitamine und Mineralstoffe enthält und sich bestens als Beilage zu Gemüse und Fleisch eignet. Aber kann man mit Kartoffeln auch gesund abnehmen?

In unserem Ratgeber stellen wir Ihnen die Kartoffeldiät vor. Wir erklären Ihnen, ob Sie mit dieser Diätform überschüssige Pfunde verlieren und die Fettverbrennung ankurbeln können. Natürlich klären wir Sie auch über die Gefahren und Risiken dieser Ernährung auf.

1. Kartoffeln sind die Lieblingsbeilage der Deutschen

kartoffeln als beilage

Kartoffeln sind eine beliebte Beilage zu Fleisch und Gemüse.

Spätestens seit dem 19. Jahrhundert zählt die Kartoffel zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der Welt. Laut einer Statistik isst jeder Deutsche knapp 58 kg Kartoffeln pro Jahr. Die Knolle ist zwar sehr beliebt, jedoch auch mit vielen Vorurteilen behaftet. So hält sich der Mythos, dass Kartoffeln dick machen, bis heute.

Aber das Gegenteil ist der Fall. Kartoffeln sind mit etwa 70 kcal pro 100 g äußerst kalorienarm. Nudeln haben beispielsweise knapp 140 kcal auf 100 g.

Hinzu kommt, dass Kartoffeln beinah fettfrei sind, zu einem großen Teil aus Wasser bestehen und lange satt machen. Sie enthalten viel Vitamin C, die Vitamine B1, B2 und B6 sowie Kalzium und Magnesium.

Die Kartoffel zählt außerdem zur Gruppe der basischen Lebensmittel. Durch das enthaltene Kalium werden Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt und der Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht gebracht. Dadurch, dass der Blutzuckerspiegel nur sehr langsam sinkt, kann Fett besonders gut verbrannt werden. Die hohe Anzahl an Kohlenhydraten sorgt dafür, dass keine Heißhungerattacken auftreten.

Der Ursprung der Kartoffel

Ursprünglich stammt die Kartoffel aus Lateinamerika. Bei den Ureinwohnern wurde sie als „Gold der Inka“ bezeichnet. Erst im 16. Jahrhundert brachten Seefahrer die Knolle nach Europa.

Insgesamt weisen Kartoffeln folgende positive Eigenschaften auf:

  • sehr vitamin- und nährstoffreich
  • sättigend durch Kohlenhydrate und Ballaststoffe
  • bringen Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht
  • wirken entwässernd und entschlackend

2. Es gibt verschiedene Varianten der Kartoffeldiät

kartoffeln auf teller

In der Urform der Diät besteht jede Mahlzeit des Tages aus Kartoffeln.

Die Kartoffeldiät gibt es mittlerweile in unendlich vielen verschiedenen Varianten. Das Besondere an dieser Diätform ist, dass Sie dabei vergleichsweise viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, was im Gegensatz zu den heutzutage beliebten Low-Carb-Diäten steht.

In der ursprünglichen Form gilt sie als Monodiät. Das bedeutet, dass alle drei Mahlzeiten des Tages aus Kartoffeln bestehen. Die tägliche Menge beträgt dabei etwa 800 g bis 1 kg.

Um die Fettverbrennung anzukurbeln und den Körper mit wichtigen Proteinen zu versorgen, dürfen Sie bei dieser strikten Variante zusätzlich 100 g Magerquark und drei Eier verzehren. Durch diese Kombination wird zudem eine höhere biologische Wertigkeit erreicht.

Durch eine Kartoffeldiät wird die Zusammensetzung der Nährstoffe komplett verändert. Kartoffeln bestehen zu etwa 80 bis 85 % aus Kohlenhydraten, zu 10 bis 20 % aus Eiweiß und so 2 bis 3 % aus Fett. Eine gesunde Ernährung sollte sich laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) jedoch aus 50% Kohlenhydraten, 30 % Fett und 20 % Eiweißen zusammensetzen.

Bei moderateren Varianten dürfen Sie zusätzlich Obst und Gemüse essen. Wenn Sie beispielsweise keine Lust haben, Kartoffeln zum Frühstück zu essen, können Sie auch auf Vollkornbrot, Haferflocken oder Magerjoghurt zurückgreifen.

Es gibt außerdem viele leckere Rezepte, durch die Sie den Verzehr von Kartoffeln variieren können. Viele dieser Rezepte lassen sich außerdem gut vorbereiten, sodass Sie die Diät ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren können.

Für eine gesündere Variante bauen Sie Kartoffeln nur in eine ausgewogene Ernährungsweise ein. Erfahrungen zufolge macht es Sinn, sich einen Wochenplan zu erstellen, in dem Sie festhalten, was Sie beispielsweise über eine Woche essen möchten. Mit Hilfe dieses Plans können Sie ganz einfach feststellen, wie viele Kalorien Sie pro Tag zu sich nehmen.

Achtung: Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee trinken, um die vermehrte Wasserausscheidung auszugleichen.

3. Bei Mono-Diäten droht der Jojo-Effekt

Dass die Kartoffeldiät gesund ist und beim Abnehmen hilft, stimmt jedoch leider nicht so ganz. Der Gewichtsverlust kommt in erster Linie durch das Ausscheiden von Wasser zustande. Fettmasse wird hingegen nicht abgebaut. Dauerhaft hält der Gewichtsverlust daher nicht an.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie durch die einseitige Ernährung einen Nährstoffmangel herbeiführen. Dieser kann sich durch Kreislaufprobleme, Müdigkeit, Kopfschmerzen und viele andere Symptome bemerkbar machen. Damit der Körper reibungslos funktioniert, muss er mit allen Nährstoffen versorgt werden.

Im Folgenden finden Sie eine kleine Tabelle mit den wichtigsten Vor- und Nachteilen einer Kartoffeldiät:

  • Kartoffeln sind gesund und sättigen lange
  • Gerichte lassen sich gut vorbereiten
  • für eine kurzzeitige Entschlackungskur geeignet
  • einseitige Ernährung führt zu Mangelerscheinungen
  • kein Lerneffekt für eine langfristige Ernährungsumstellung, daher Gefahr des Jojo-Effekts
  • aufgrund der Einschränkungen sehr schwer durchzuhalten

Um langfristig Pfunde loszuwerden, führt daher kein Weg an einer gesunden, ausgewogenen Ernährung vorbei. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie pro Tag mehr Kalorien verbrauchen als Sie zu sich nehmen.

4. FAQs – Wichtige Fragen und Antworten

symbolbild faqs kartoffeldiät

Noch Fragen zur Kartoffeldiät? Dann schreiben Sie einen Kommentar!

Wie bereite ich die Kartoffeln am besten zu?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um Kartoffeln zuzubereiten. Beim Abnehmen sollten Sie jedoch gänzlich auf Zubereitungsarten mit Fett verzichten. Damit möglichst wenig Nährstoffe verloren gehen, ist es sinnvoll, die Kartoffel im Ganzen (mit Schale!) zu kochen.

Eignet sich die Kartoffeldiät als Entschlackungskur?

Da die Kartoffeldiät langfristig zu Gesundheitsschäden führen kann, sollten Sie diese nur kurzzeitig durchführen. Eine Entschlackungskur kann sogar Vorteile mit sich bringen.

Da die Kartoffel entwässernd wirkt, wird eingelagertes Wasser ausgeschwemmt. Zusätzlich bringt das enthaltene Kalium den Säure-Basen-Haushalt in Einklang.

Mit welchen Kosten muss ich bei einer Kartoffeldiät rechnen?

Kartoffeln zählen im Allgemeinen zu den günstigen Lebensmitteln. Daher ist diese Art der Diät sehr kostengünstig. Pro Tag können Sie mit etwa zwei bis drei Euro rechnen.

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