Laut sportnahrung-engel.de wurde Bodybuilding bereits vor ca. 5000 Jahren in Ägypten betrieben.
Das Training mit Gewichten erfährt derzeit einen großen Boom, getrieben durch Fitness-Youtuber, Discount-Fitnessstudios und den generell gesundheitsorientierten Zeitgeist.
Trotzdem: Wettkampf-Bodybuilding ist eine ganz andere Hausnummer! Beim Traum von der Bühne ist Naivität fehl am Platz. Wir zeigen, was mitgebracht werden muss, um erfolgreich ins Ziel zu gelangen.
Genetik – zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Eines vorweg: JEDER Sportler verdient es, seine harte Arbeit auf der Bühne zu präsentieren. Und so lange er diese leistet, wird auch jeder Mensch eine weit überdurchschnittliche Physis erreichen. Genetische Veranlagungen, die vollkommen gegen das Wettkampf-Bodybuilding sprechen, gibt es daher nicht.
Um es ganz an die Spitze zu schaffen ist allerdings, wie in jedem anderen Sport auch, eine gewisse Genetik unabdingbar. Allein der Knochenbau – bei Männern ist beispielsweise ein schmales Becken bei breiten Schlüsselbeinen von Vorteil, um eine ansprechende V-Form zu erlangen -, natürlich aber auch die Fähigkeit, eine dichte und proportionale Muskelmasse aufzubauen, so wie viel andere Faktoren spielen eine große Rolle.
Vor dem Beginn der Wettkampf-Vorbereitung sollte also evaluiert werden, welche Ziele angestrebt und mit einem Erfolgserlebnis umgesetzt werden können. Eher schmal gebaute Männer sollten sich nicht auf die Schwergewichtsklassen fokussieren, für kompaktere Mädchen kommt weniger die beliebte Bikiniklasse, durchaus aber die Fitness Figur-Kategorie in Frage. Ein kompetenter Coach kann bei der Einschätzung helfen. Womit wir zu Punkt 2 überleiten wollen.
Bodybuilding-Wettkampf: Die Vorbereitung – ohne Coach geht nichts
Fitnesstraining ist jener Sport, dessen Anhänger tendenziell zu einer verfrühten Überschätzung ihrer Kompetenz neigen. Klar, das Internet bietet unendliches Wissen und mit ausreichender Neugier kann sich jeder ein solides Theorie-Fundament aneignen.
Training, Ernährung und Supplementierung im Rahmen einer Wettkampf-Vorbereitung sollte dennoch dem Profi überlassen werden. Wenn es um eine Punktlandung an Tag X geht, ist der Zufall kein guter Berater. Entwässerung, Aufladen, Posingtraining … sehr spezielle Themen, die in erfahrene Hände gegeben werden sollten.
Ein Coach als ständiger Ansprechpartner gibt vor allem dem Einsteiger in das Bühnengeschäft die notwendige Sicherheit. Über den gewählten Bodybuilding-Verband können entsprechende Kontakpersonen erfragt werden.
110% Training – mindestens!
Klar, wer sich überhaupt für das Wettkampf-Bodyduilding interessiert, ist wahrscheinlich so und so schon Feuer und Flamme für den Sport und hat im Fitnessstudio sein zweites Zuhause gefunden. Das Training in Vorbereitung auf den Wettkampf stellt die Motivation dennoch auf eine harte Probe: Wann immer sich ein „Kann“ zum „Muss“ wandelt, wird es schwierig, die Leidenschaft aufrecht zu erhalten.
Keine verschobenen oder gar ausgefallenen Einheiten mehr, kein Satz, der einfach so unter den Tisch fallen dürfte, keine Übung, die noch mal so aus Spaß eingestreut werden könnte. Stattdessen: Fokus!
Besonders das im Regelfall stark angezogene Cardio-Pensum macht manch einem Athleten zu schaffen – das einstündige Nüchterntraining um 5 Uhr morgens ist ein echter Willenstest. Auch mit dem Energie- und Kraftverlust, der zum Ende jeder Diät zu erwarten ist, will mental umgegangen werden.
Ernährung – die Königsdisziplin der Wettkampf-Vorbereitung
Der mit breitem Abstand härteste Part der Wettkampfvorbereitung bleibt die strenge Diät. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ja, es beinhaltet eine wesentliche Einschränkung der Lebensqualität – schließlich ist Essen eine höchst emotionale und auch soziale Angelegenheit.
Wettkampf-Diät bedeutet: Essen nach der Uhr, grammgenau abgewogen, vorkochen, Tupperware, keine Restaurantbesuche mit Freunden, keine Belohnungsschokolade, und ja, es bedeutet auch Hunger.
Hier ist ein beispielhafter Ernährungsplan einer realen Wettkampf-Vorbereitung einsehbar. Quellen dieser Art bereiten moralisch auf das Kommende vor. Nur wer bereit ist, hier mit eiserner Disziplin am Ball zu bleiben, hat eine Chance auf Bestform am Wettkampftag.
Je nach Niveau des anvisierten Wettkampfes ist zudem ein Entwässern direkt vor dem Auftritt notwendig. Dies beinhaltet unter anderem den Verzicht auf Salz und andere Gewürze, extreme Trinkmengen (8 bis 12 Liter Wasser täglich) bis hin zur völligen Einstellung des Trinkens. Auch die Leidensfähigkeit und Bereitschaft zu Extremmaßnahmen dieser Art muss gegeben sein.
Sponsoring für Wettkampf-Bodybuilding: Das liebe Geld!
Wettkampf-Bodybuilding ist ein teures Hobby! Und damit ist beileibe nicht der Monatsbeitrag im Gym und das Paar Turnschuhe gemeint. Die Kosten der Vorbereitung und Teilnahme pendeln sich schnell im vierstelligen Bereich ein.
Hier nur einige Beispielposten:
- Mitgliedsbeitrag Verband
- Startgebühr
- Coaching-Honorar
- Lebensmittel (insbesondere Fleisch, Fisch, Gemüse)
- Supplemente
- Anfahrten zu Coaching-Terminen
- Anfahrt und Hotel am Wettkampfwochenende
- Bränungscreme
- Öl
- Posingbekleidung
Insbesondere für weibliche Starterinnen kann letztgenanntes schnell mit hohen Summen zu Buche schlagen. Ein standesgemäßer Wettkampf-Bikini kostet im Regelfall mehrere hundert Euro, je nach Verband und/oder Klasse sind sogar zwei Bikinis und ein Abendkleid gefordert. Dazu kommen Schuhe, Schmuck, künstliche Fingernägel, professioneller Make up- und Friseur-Service uvm.
Die Verdienstmöglichkeiten sind hingegen zu vernachlässigen. Preisgelder sind zumindest auf lokaler bis nationaler Ebene nicht üblich und eventuelle Sponsorenleistungen zumeist auf Sachwerte beschränkt. Es bleibt ein Hobby, das tiefe Begeisterung und ein Quäntchen Verrücktheit erfordert.
Ein stabiles Umfeld unterstütz das Wettkampf-Bodybuilding
Wettkampf-Bodybuilding ist kein massentauglicher Sport und Ablehnung, zumindest aber Unverständnis sollten nicht persönlich genommen werden. Wichtig ist hingegen der Support durch das direkte Umfeld: Familie, Partner, Freunde und Kollegen sind wichtige Erfolgsfaktoren im Laufe der Wettkampf-Vorbereitung.
Insbesondere die harte Diät sorgt an irgendeinem Punkt garantiert für emotionale Instabilität. Hier muss der engste Kreis gut gebrieft werden und Unterstützung leisten – sei es in Form eines lieben Wortes oder der Rücksichtsnahme bei Essenseinladungen.
Wettkampf-Bodybuilder werden? Ein wenig Rampensau muss sein!
Bodybuilder sind Narzisten? Ein bisschen vielleicht. Schließlich haben sie Überragendes geleistet und die Bühne ist der einzige Moment, um die Früchte all jener Anstrengungen und Entbehrungen, die zuvor im Verborgenen stattfanden, endlich zu ernten.
Kampfrichter, Zuschauer, Fotographen, Filmemacher und über allem das Scheinwerferlicht – nur wer dies so richtig genießen kann, für den ist ein so langer und steiniger Weg lohnenswert.
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