Zwei bessere Alternativen zum Cheatday

Ernährst du dich die meiste Zeit über „clean“ und legst ab und zu einen Cheatday ein? Oder fragst du dich schon eine ganze Weile, wie sinnvoll ein solcher Schummeltag eigentlich ist?

Dann ist dieser Artikel für dich – denn heute wollen wir dir einige Argumente gegen einen klassischen Cheatday liefern und dir zeigen, welche Alternativen dich ohne Verzicht deinen Zielen näherbringen.

Denn eines können wir dir schon jetzt sagen: Auch wir verzichten nicht Tag für Tag auf all die sündigen Leckereien und gönnen uns ab und zu einmal einen schönen Abend mit Freunden oder einen entspannten Nachmittag mit der Familie – wie wir dabei trotzdem in Form bleiben, verraten wir dir heute.

“Cheatday“ – eine Definition

Bevor wir den Cheatday hier schlechtreden, wollen wir zuerst einmal sagen, was wir darunter verstehen: Für uns bedeutet es nicht weniger, als sich einen ganzen Tag lang – von morgens bis abends – all das zwischen die Kauleisten zu schieben, auf was sonst in einer „gesunden“ Ernährung verzichtet wird.

Egal ob süßes Eis, fettige Burger oder die obligatorische Familienpizza mit extra Käse – es wird einfach ohne Rücksicht auf Verluste all das in sich hineingestopft, was man sich sonst verbietet.

Idealerweise wird von dieser Fressorgie dann noch schnell ein Bild bei Instagram hochgeladen, das sich unter den Hashtags #cheatday und #sorrynotsorry viral verbreitet und unter dem sich neidische, weil clean ernährende, Sportler über den „sooo leckeren“ Käserand deiner Pizza austauschen.

Spaß beiseite – aber wir haben wohl recht deutlich gemacht, was ein Cheatday für uns bedeutet.

Wieso ein Cheatday keine gute Idee ist

Die meisten Sportler integrieren einen Cheatday dann in ihre Ernährung, wenn sie abnehmen wollen – denn wenn es gerade in den Aufbau geht, macht man sich über eine Kugel Eis oder ein Stück Pizza eben weniger Gedanken.

In der Diät dagegen verbieten sich viele Sportler all diese Lebensmittel – und weil viele Quellen im Netz immer noch den Irrglauben verbreiten, man könne durch geplante Fressorgien den Stoffwechsel anregen und so schneller abnehmen, wird dann am Sonntag, dem offiziellen Cheatday dieser Bewegung, ernährungstechnisch eskaliert.

Aber genug der harten Worte, kommen wir zum entscheidenden Punkt, der einen Cheatday wenig sinnvoll macht: Wenn du dir nach einer Woche des Verzichts plötzlich eine riesige Menge Kalorien in Form von Industriezucker, Transfetten und nährstoffbefreitem Fast Food zuführst, bringst du damit vor allen Dingen deine Kalorienbilanz durcheinander – die Kalorien, die du während der Woche eingespart hast, landen dann an einem einzigen Tag schnell wieder im Magen.

Und da du nur dann abnimmst, wenn du über einen entsprechenden Zeitraum ein Kaloriendefizit einhältst, wird dich das regelmäßige Über-die-Stränge-Schlagen schnell in deinem Abnehmvorhaben ausbremsen.

Darf ich jetzt nie wieder „Ungesundes“ essen?

Doch – aber es gibt zwei Alternativen, die deutlich zielführender als ein Cheatday sind. Und genau die wollen wir an dieser Stelle kurz anschneiden:

  • Das IIFYM-Prinzip. Wir haben zu diesem Thema schon einen ganzen Artikel verfasst, deshalb hier nur eine extreme Kurzfassung: Berechne deinen Makronährstoffbedarf, fülle mindestens 80% davon über „cleane“ Lebensmittel und gönne dir für die restlichen Kalorien das, auf was du Lust hast – so musst du auf nichts verzichten und hältst trotzdem dein Kaloriendefizit ein. Win-win!
  • Der Refeed-Day. Dieser Tag wird häufig mit einem Cheatday verwechselt, ist aber etwas vollkommen anderes. Wenn du eine kohlenhydratarme Ernährung durchziehst, dann sorgt ein Refeed-Day in regelmäßigen Abständen dafür, dass deine Glykogenspeicher gefüllt werden und deine Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Esse an diesen Tagen allerdings möglichst fettarm und greife stattdessen auf kohlenhydratreiche Lebensmittel zurück – auch hier ist also noch ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung wichtig.

Statt dir also Lebensmittel zu verbieten und den Verzicht dann in regelmäßigen Abständen immer wieder zu Gunsten einer Fressorgie zu brechen, solltest du deine kleinen „Sünden“ lieber geschickt in die Ernährung integrieren – dann wirst du deine Ziele auch auf lange Sicht erreichen.

Bewusst Gönnen statt hemmungslos Schlemmen

Sich einmal in der Woche eine Mischung aus Süßem und Fettigem hineinzustopfen und das unter der Prämisse eines „Cheatday“ zu rechtfertigen, ist ein Betrug an dir selbst – denn auch, wenn andere der immer noch verbreiteten Broscience dahinter folgen, wird dein Körper auf solche Tage nicht so reagieren, wie du dir das wünscht.

Neben der Tatsache, dass dir das Essen anschließend meist noch den ganzen nächsten Tag schwer im Magen liegt, ist vor allem das auf einen Schlag vernichtete Kaloriendefizit ein Problem, das jede Diät zum Scheitern verurteilen kann.

Deshalb solltest du dir stattdessen lieber einen anderen Weg suchen, die leckeren Verlockungen des Alltags in deine Ernährung zu integrieren – IIFYM ist hier aktuell ein besonders beliebter und auch durchaus effektiver Weg, den wir dir guten Gewissens empfehlen können.

Verliere auch beim Schlemmen nicht die Kontrolle – genieße bewusst und du hast nicht nur mehr von deinen „Sünden“, sondern wirst dir auch beim Blick in den Spiegel danken.

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