- Übergewicht lässt sich anhand des BMI, Ihres Bauchumfangs oder einer Körperfettwaage feststellen.
- Die Folgen von Fettleibigkeit sind gravierend, vor allem für das Herz-Kreislauf-System, die Gelenke oder den Blutdruck.
- Um dauerhaft ein Normalgewicht zu erreichen, sollte von Diät-Trends Abstand genommen werden.
Was als schön gilt, wird vom Zeitgeist bestimmt. Im 19. Jahrhundert etwa wurde Wohlstand durch üppige Rundungen und eine helle Haut signalisiert. Wer es sich leisten konnte, nicht körperlich zu arbeiten und viel zu essen, entsprach dem Ideal.
Heute ist es beinahe umgekehrt: Ein straffer, muskulöser und gebräunter Körper gilt als Nonplusultra. Dass nicht alle diesem Ideal entsprechen können, ist logisch. Was aber wenn sich die Gewichtszunahme nicht stoppen lässt? Ab wann muss man mit Übergewicht zum Arzt? Und wie läuft die Behandlung ab?
In unserem Ratgeber klären wir auf, was der Unterschied zwischen den Gewichtsproblemen Übergewicht und Adipositas ist. Außerdem erläutern wir Folgen und Risiken von Übergewicht und geben Tipps, was man dagegen tun kann.
1. Übergewicht, Adipositas & Fettsucht
So wird der BMI berechnet:
Der Body-Maß-Index berechnet sich aus der Körpergröße in Zentimetern geteilt durch das Körpergewicht zum Quadrat.
Wenn es um zu viel Speck auf den Rippen geht, schwirren viele Begriffe im Raum. Diese sollten jedoch klar per Definition von einander abgegrenzt werden: Übergewichtige Menschen haben einen BMI (Body-Maß-Index) von 24 bis 29. Ab einem Wert von 30 sprechen wir von Adipositas, Fettsucht oder Fettleibigkeit. Bei dieser Form des Übergewichts empfiehlt sich ärztliche Beratung.
Immer mehr Teile der Bevölkerung von Industrienationen leiden unter diesem Krankheitsbild. Beinahe jeder sechste Europäer ist adipös und das betrifft Frauen und Männer in nahezu gleichem Maße. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) legt zudem offen, dass fast neun Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig und etwas mehr als sechs Prozent fettleibig sind.
Die Krankheit Adipositas wird nochmals in verschiedene Schweregrade gegliedert: Bis zu einem BMI von 34 wird vom ersten Grad gesprochen. Der zweite liegt bei einem BMI zwischen 35 und 40 vor. Als extrem fettleibig gelten Personen mit einem BMI von 40 oder mehr. Sie werden als Adipositas Grad drei eingestuft.
2. Waage, Maßband, BMI – Wie wird Übergewicht richtig gemessen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zieht zur Bestimmung von Unter-, Ideal- und Übergewicht den BMI heran. Dieses Modell besagt, dass Menschen mit einem Faktor zwischen 18,5 und 24,9 als normalgewichtig gelten.
Allerdings hat der BMI viele Schwächen. Seine größte ist, dass er lediglich das reine Körpergewicht ins Verhältnis zur Größe setzt, die aus gesundheitlichen Gesichtspunkten sehr viel aussagekräftigere Körperzusammensetzung aber außen vor lässt. Diese hat nämlich sehr wohl Einfluss auf den BMI. So haben aktive Menschen mehr Muskelmasse und eine höhere Knochendichte als „Couch-Potatoes“. Und Muskeln sind bekanntlich schwerer als Fett.
Um es ganz deutlich zu machen: Box-Weltmeister Wladimir Klitschko bringt bei 1,98 Meter Körpergröße konstant mehr als 100 Kilogramm auf die Waage. Laut BMI wäre er damit übergewichtig. Wer Klitschko ansieht, würde ihn aber gewiss nicht als übergewichtig bezeichnen – und zwar nicht allein aus Sorge um die eigene Gesundheit.
2.1. Mit der Körperfettwaage auf Nummer sicher gehen
Da der BMI auch nicht das Maß aller Dinge ist und sich vor allem für groß angelegte Studien und weniger für den Einzelnen eignet, gibt es spezielle Körperfettwaagen. Durch einen leichten Strom, der nicht wahrnehmbar ist, ermittelt die Waage Widerstände und leitet aus diesen den Körperfettanteil ab. Aus dem gemessenen Wert und Ihren Daten (Alter, Geschlecht und Größe) berechnet die Körperfettwaage schließlich Ihren prozentualen Fett- und Muskelanteil.
Für Männer zwischen 20 und 30 Jahre sollte sich dieser Wert auf etwa 15 % bis 20 % belaufen, bei Frauen in diesem Alter sollte er zwischen 22 % und 25 % liegen.
2.2. Übergewicht-Test: Bauchumfang
Bauchfett ist besonders schädlich, da es nachweislich das Risiko für Herzleiden erhöht. Deshalb kann man speziell Übergewicht um die Körpermitte herum ermitteln: Messen Sie dazu Ihren Taillenumfang auf Höhe des Bauchnabels und den Hüftumfang an der breitesten Stelle. Teilen Sie den ersten durch den zweiten Wert und Sie erhalten Ihren Taille-Hüft-Quotienten (THQ). Je niedriger dieser ist, umso besser. Frauen gelten ab einem THQ von mehr als 0,85 als bauchbetont übergewichtig. Für Männer liegt die Schwelle bei 0,9.
3. Woher kommt das Übergewicht?
Wenn man es knallhart auf den Punkt bringt, ist Übergewicht der Zivilisationskiller Nummer eins. Jeder dritte Todesfall weltweit lässt sich nämlich auf Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall zurückführen. Sie alle sind eine direkte oder indirekte Folge von Übergewicht.
Ihr Lebensstil und Ernährungsweise sind ganz klar ein großer Faktor in puncto Übergewicht. Essen Sie häufig kalorienreich und unausgewogen? Dann haben Sie schon den ersten Ansatzpunkt. Auch die heutige Arbeitswelt mit überwiegend sitzender Büroarbeit unterstützt einen ungesunden Lebensstil. Wenn Sie sich auch nach der Arbeit nicht ausreichend bewegen, ist Übergewicht fast schon vorprogrammiert.
Natürlich spielen auch genetische Anlagen eine entscheidende Rolle. Während einige Menschen bedenkenlos Chips und Süßes genießen können, nehme andere auch ohne hoch-kalorische Nahrung zu. Kämpfen allerdings gleich mehrere Familienmitglieder mit Übergewicht, so könnte die Ursache auch an falsch angewöhnter Ernährung liegen.
In einem weiteren Artikel haben wir für Sie zusammengefasst, wie Sie diese und andere Fallen umgehen und stattdessen gesund abnehmen können!
4. Übergewicht hat schwere Folgen, die nicht nur auf der Waage ins Gewicht fallen
Eine Vergleichsstudie der US-Gesundheitsbehörde CDC aus dem Jahr 2012 mit fast drei Millionen Probanden hat gezeigt, dass Menschen mit leichtem Übergewicht sogar eine minimal erhöhte Lebenserwartung gegenüber sportlich aktiven Menschen haben.
Inwiefern dieses Ergebnis auf den einzelnen Betroffenen zutrifft, ist unklar. Eines ist jedoch sicher: Wer an Adipositas leidet, wird früher oder später mit Folgeerkrankungen zu kämpfen haben.
- Bluthochdruck: Er erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und begünstigt Herzinfarkt und Schlaganfall.
- Diabetes Typ II: Durch ein Überangebot von Zucker in den Blutbahnen entwickelt der Körper eine Insulinresistenz. Insulin sorgt für die Aufnahme der Zuckermoleküle aus dem Blut in die Körperzellen. Erkrankte sind infolgedessen auf Insulinspritzen angewiesen, die den Blutzuckerspiegel wieder senken.
- Atemaussetzer: Durch Einlagerung von Fett in der Luftröhre kommt es während des Nachtschlafs zu kurzen Atemaussetzern. Diese bleiben zumeist unbemerkt, stören aber den Tiefschlaf. Folglich werden Sie am nächsten Tag von Müdigkeit geplagt.
- Gelenkerkrankungen: Besonders den Knie-, Hüft- und Fußgelenken wird das zusätzliche Gewicht aufgebürgt, wodurch es zu Haltungsschäden kommen kann. Nicht selten sind Arthrose, Arthritis oder Bandscheibenvorfällen die Folge.
- Hautkrankheiten: Die Fettzellen, die Hormone und Entzündungsstoffe absondern, sind nicht selten Schuld an Schuppenflechte und entzündeten Stellen am Bauch.
Dies sind nur einige wenige der Erkrankungen, die mit Übergewicht und Adipositas in Verbindung gebracht werden. Des Weiteren ist auch der psychische Druck auf fettleibige Personen enorm hoch. Sie leiden häufig unter Depressionen oder entwickeln Essstörungen, da sie zu Unrecht dem Spott und Vorurteilen ihrer Mitmenschen ausgesetzt sind.
5. Übergewicht wieder loswerden
Das Ziel ist klar: Die Pfunden sollen purzeln und der Blick in den Spiegel wieder Freude bereiten. Dafür werden Sie allerdings um eine Ernährungsumstellung und ein mindestens wöchentliches Bewegungsprogramm nicht herumkommen. Schließlich sollte der Erfolg ja auch von Dauer sein.
5.1. Abnehmmythen entlarven
Leider kursieren immer wieder Diätpläne und -Trends, die schnelle Gewichtsabnahme versprechen und letztendlich vor allem einen Jojo-Effekt zur Folge haben. Wenn Sie sich jedoch mit weiteren unserer Ratgeber belesen und Ihren gesunden Menschenverstand einsetzen, werden Sie die größten Diät-Lügen selbst aufdecken können.
Hier einige der populärsten:
Diät | Der Haken dabei… |
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„Friss die Hälfte“ (FDH) | Bei dieser bekannten Diät isst man nur halbe Portionen und nimmt so schnell und vermeintlich einfach ab. Allerdings sind die Kilos auch ebenso rasch wieder auf den Hüften. FDH eignet sich also nicht als dauerhafte Ernährungsumstellung. |
Frühstück auslassen | Wer denkt, dass er am Morgen Kalorien einsparen kann, täuscht sich. Denn dadurch kommt der Stoffwechsel nicht richtig in Gang und man wird schneller mal von Heißhungerattacken überfallen. Studien belegen ebenso, dass „Frühstücker“ im Schnitt weniger wiegen als all jene, die morgens mit leerem Magen das Haus verlassen. |
Vollkornprodukte machen schlank | Lebensmittel aus Vollkorn sind reich an Mineralien und Ballaststoffen. Letztere bewirken eine lange Sättigung, die beim Abnehmen unterstützt. Allerdings haben die körnigen Produkte im Vergleich zu jenen aus Weißmehl aber auch einen höheren Fett- und Kaloriengehalt. Ein echter Schlankmacher ist Vollkorn allein also nicht! |
5.2. Beim Abnehmen ist ein langer Atmen gefragt
Die gute Nachricht ist: Sie können sofort anfangen, Ihr Körpergewicht und vor allem Ihren Körperfettanteil auf eine gesunde Art und Weise zu reduzieren. In dieser Serie zeigen wir Ihnen, wie Sie die mentalen Hürden beim gesunden Abnehmen überwinden.
Die Betonung liegt hierbei gesund. Wir wollen Sie zu keiner entbehrungsreichen Diät animieren, mit der Sie auf die Schnelle ein paar Kilogramm verlieren, die Sie anschließend genauso schnell wieder drauf haben.
Vielmehr wollen wir Ihr Bewusstsein schärfen für einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil, bei dem der Genuss nicht zu kurz kommt. Hierbei erfahren Sie,
- wie Sie die größten Fallen auf dem Weg zum Wunschgewicht umgehen.
- warum Ihnen Kaloriensparen alleine nicht weiterhilft (und Ihnen auf lange Sicht sogar schadet).
- durch welche Ernährungsstrategien Sie langfristig nicht nur ein paar Pfunde verlieren, sondern auch Ihre Lebensqualität verbessern und Ihre Vitalität steigern.
- mit welchen Sportarten Sie den positiven Effekt auf Ihre Gesundheit noch verstärken und dadurch widerstandsfähiger gegen körperliche und geistige Beschwerden werden.
- wie Sie mit kleinen Kniffen ganz nebenbei Ihren Stoffwechsel auf Trab halten und quasi „im Schlaf“ Ihren Körperfettanteil reduzieren können.
Tipps und Tricks zum gesunden Abnehmen
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- Artikel 1: Wann wird Übergewicht zum Problem?
- Artikel 2: Abnehmen beginnt im Kopf
- Artikel 3: Vermeiden Sie den Jojo-Effekt
- Artikel 4: Ernährungsstrategien zum gesunden Abnehmen
- Artikel 5: Die besten Sportarten zum gesunden Abnehmen
- Artikel 6: Nebenbei schlank – Mit kleinen Tricks den Stoffwechsel ankurbeln
6. Bücher zum Thema Übergewicht online bestellen
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