- Anhaltende Leistenschmerzen können auch symptomatisch für eine ernsthafte Erkrankung sein.
- Bei einem Leistenbruch ist eine Operation unausweichlich, da er nicht von allein heilt. Unbehandelt wird der Bauchwand-Riss mit der Zeit stetig größer und kann schwerwiegenden Folgen nach sich ziehen.
- Kinesio Tapes unterstützen den Heilungsprozess, dennoch sollten Sie bis zur vollständigen Schmerzfreiheit und Ausheilung auf sportliche Aktivitäten verzichten.
Schmerzen in der Leiste können verschiedenen Ursachen haben. Häufig stecken dahinter aber gereizte Sehnen, verspannte Muskeln, eine Leistenzerrung oder sogar eine Hüftarthrose. In jedem Fall handelt es sich dabei aber immer um eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit.
Um die Schmerzen zu reduzieren und die Adduktoren zu stabilisieren, können Sie Ihre Leiste tapen. Wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen im folgenden Beitrag.
1. Leistenschmerzen stellen Ärzte vor Herausforderungen
Als Leistengegend wird in der Medizin der Bereich am Übergang der Bauchseiten zu den Oberschenkeln bezeichnet, oder anders gesagt: Die Verbindungslinie zwischen dem Schambein und den oberen Darmbeinkämmen. Treten dort Schmerzen auf, kommen dafür verschiedene Gründe in Frage.
So können dumpfe, belastungsabhängige Schmerzen beispielsweise auf abgenutzte Knorpel hindeuten, wohingegen ein stechender, scharfer Schmerz im Leistenzentrum meist bei Problemen mit dem Hüftgelenk auftritt. Liegen die Schmerzen weiter innen, kann das ein Hinweis auf eine sogenannte „weiche Leiste“ oder „Sportlerleiste“ sein, die (wie der Name schon vermuten lässt) überwiegend bei Sportlern auftritt und durch eine Bindegewebsschwäche verursacht wird. Sie stellt bereits eine Vorstufe zum Leistenbruch dar.
Im Bereich der Leiste entspringen zudem auch die Adduktoren, die man mit Recht zu den eher schwächeren Muskeln im Oberschenkel zählen darf. Sie sind für das Heranziehen des Beines an den Körper verantwortlich. Bei sehr ruckartigen Bewegungen (wie Sie zum Beispiel im Fußball gang und gäbe sind) oder bei einem unterwartete Wegrutschen auf Glatteis im Winter kann es dort schnell zu Zerrungen kommen, deren Schmerzen bis in die Leiste ausstrahlen.
Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine ganze Reihe von Krankheiten, die ursächlich für Leistenschmerzen sein können. Dazu zählen unter anderem Nervenentzündungen, Lymphknotenschwellungen oder Erkrankungen der Geschlechts- oder Harnwegsorgane.
Werden die Schmerzen zudem durch Niesen, Husten oder Pressen verstärkt, ist Vorsicht geboten: In diesem Fall kann es sich auch um einen beginnenden oder bereits bestehenden Leistenbruch handeln und Sie sollten umgehend einen Arzt konsultieren!
2. Die Leiste richtig tapen – So funktioniert’s!
Für das Tapen der Leiste benötigen Sie in der Regel keine zweite Person. Setzen Sie sich auf den Boden oder eine Bank und lassen Sie das betreffende Bein leicht nach außen fallen, um den Adduktor zu dehnen.
Sie benötigen zwei Streifen, jeweils mit einer Länge von etwa 25 cm. Alternativ können Sie auch die Entfernung vom oberen Ende des Knies bis kurz unter dem Schambein abmessen.
Setzen Sie den Anker ohne Zug knapp oberhalb der Kniekehle auf die Oberschenkel-Innenseite, und fixieren Sie ihn mit leichtem Druck. Ziehen Sie anschließend das Tape mit 25% Zug über die Oberschenkel-Innenseite Richtung Schambein und setzen Sie das Ende (ohne Zug) kurz unter dem Schritt ab.
Den zweiten Streifen platzieren Sie direkt oberhalb des ersten und gehen anschließend analog vor. Reiben Sie zum Schluss die gesamte Applikation noch einmal gut fest.
Ein weitere Anleitung zum Tapen der Leiste finden Sie im folgenden Video:
3. Allgemeine Tipps zur Verwendung von Kinesio Tapes
- Bringen Sie das Tape immer direkt auf der Haut, und niemals über der Kleidung an. Achten Sie zudem darauf, dass die betreffenden Bereiche sauber, trocken sowie fett- und seifenfrei sind.
- Auch Haare beeinträchtigen die Haftung des Kinesiologie-Tapes, daher sollten Sie vor dem Anbringen des Tapes zum Rasierer greifen. Außerdem halten sich dadurch auch die Schmerzen beim späteren Entfernen in Grenzen. Am leichtesten lässt sich das Tape ablösen, wenn es vorher angefeuchtet wird.
- Kinesio Tapes haften besser, wenn das Material erwärmt wird. Daher ist bei der Anwendung von Wärme-Therapien auf Hautbereiche mit Tape Vorsicht geboten.
- Die Basis und der Anker des Tapes werden immer ohne Zug angebracht.
- Ab und an kann ein kurzer Juckreiz unter dem Tape entstehen (10 bis maximal 20 Minuten). Das ist normal und stellt kein Problem dar. Bei länger anhaltendem Jucken sollten Sie das Tape aber entfernen.
Tipp: Weitere Anleitung für das Taping verschiedener Körperstellen, wie beispielsweise der Hüfte, des Knies, des Nackens oder des Rückens, finden Sie hier auf unserer Webseite.
4. Passendes Kinesio-Tape
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